Ringo John - Invasion 2 by Der Angriff

Ringo John - Invasion 2 by Der Angriff

Autor:Der Angriff
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-03-23T17:44:33+00:00


38

Potomac River, in der Nähe des Potomac Creek, United States of America, Sol III

0548 EDT, 10. Oktober 2009

Die Videofeeds der Bordkameras aller Peregrines wurden per Download an dieNorth Carolinagesendet, begleitet von dem Befehl, auf die Kreuzung Williams und Kenmore Street zu feuern. Der Captain gab die Anweisung, das Video in das Bord-TV-System einzuspeisen, während die Taktikoffiziere über ihre Karten gebeugt diskutierten.

»Okay, die Williams Street ist die Virginia Staatsstraße 3, aber wo in drei Teufels Namen ist die Kenmore?«, fragte der S-2 verärgert. Taktische Karten enthielten üblicherweise keine Straßenbezeichnungen. Schließlich wurden die auch nie als Bezugspunkte für Feuerbefehle genannt. Nur im wirklichen Leben.

»Na ja, muss wohl ein Stück stadteinwärts sein«, meinte der leitende Artillerieoffizier. Der Lieutenant Commander wandte sich seinem Feuerleitoffizier zu. »Verlegen Sie das Feuer ein Stück weiter nach vorn und ziehen Sie es ein wenig auseinander. Zielen Sie auf alle größeren Kreuzungen auf dem Weg in die Stadt, pro Kreuzung eine Batterie.«

»Aye, aye.« Der Offizier fing an, Befehle in seinen Computer einzugeben, während die Taktiker wieder zu argumentieren begannen. Plötzlich sprang eine der Fernmeldetechnikerinnen von ihrem Platz auf.

»Sir«, sagte sie und nahm vor dem leitenden Artillerieoffizier Haltung an, »bitte um Erlaubnis, sprechen zu dürfen, Sir.«

Der Offizier drehte sich leicht gereizt zu ihr herum. »Was?«

»Ich wüsste, wie man vielleicht an eine Karte von Fredericksburg kommt, Sir.«

»Wie denn?«

»Über das Internet. Ich habe einen Laptop im Spind. Ich könnte ins Internet gehen und die Karte holen.«

»Scheiße«, sagte der S-2, »prima Idee, wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen? Man könnte natürlich auch mit dem Kartenbüro des Verteidigungsministeriums Verbindung aufnehmen?« Er sah zu dem leitenden Fernmeldeoffizier hinüber und winkte ihn mit einer Handbewegung heran.

»Ich denke, Expedia wäre schneller, Sir«, meinte die Technikerin kleinlaut.

»Haben wir denn noch Internetzugang?«, fragte der Artillerieoffizier.

»Die Posleen haben sämtliche Standardsysteme in der Umgebung zerstört«, sagte der Fernmeldeoffizier, »aber wir könnten mit Kurzwelle durchkommen. Um was geht es denn?«

»Wir brauchen dringend eine Karte«, erklärte der Artillerieoffizier. »Ihre Technikerin hier meint, sie könnte sie aus dem Internet holen, wenn sie auf ihrem Laptop eine Verbindung ins Milnet herstellt.«

»Okay, Mädchen, gute Arbeit. Holen Sie Ihren Laptop. Wenn die Marines Sie aufhalten, dann sagen Sie denen, die sollen mich anrufen.«

»Yes, Sir«, strahlte die junge Frau und eilte zur Tür hinaus.

»Wie wollen Sie denn durchkommen?«

»Wir stellen eine Verbindung nach Norfolk her. Ich setze gleich jemanden darauf an.«

»Okay.«

»Sie wissen, dass wir in Kürze Gesellschaft bekommen werden«, meinte der S-2, immer noch über die Karte gebeugt. Er hatte die roten Markierungen zur Kenntnis genommen, die anzeigten, dass Posleen in der Nähe waren. Die Peregrines waren beim Verlassen des Zielgebiets auf fünf Meilen an das Schiff herangekommen. »Das sollte interessant werden.«

Wie alle anderen auf dem Schiff begann ihn das ständige Feuern der Hauptgeschütze allmählich zu langweilen. Nachdem sie die ersten paar Salven bejubelt hatten, war es einfach laut und monoton geworden. Wie es für die Besatzungen der Geschütztürme sein mochte, wollte er sich gar nicht ausmalen.

»Auf kurze Zeit«, lachte der Feuerleitoffizier.

»Ja«, nickte der Artillerieoffizier, »wenn die bloß alleins Wasser kommen und sich taufen lassen würden.«

»Ein frommer Wunsch«, schmunzelte der S-2.



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